top of page

ADHS-Test bei Erwachsenen: Ablauf, Verfahren und Bedeutung

  • Autorenbild: David Beck
    David Beck
  • 27. März
  • 3 Min. Lesezeit

Immer mehr Erwachsene stellen sich die Frage, ob ihre Schwierigkeiten im Alltag auf eine unerkannte ADHS zurückzuführen sind. Die Symptome zeigen sich oft anders als in der Kindheit – bleiben aber dennoch belastend.


In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine ADHS-Testung bei Erwachsenen abläuft, welche Verfahren eingesetzt werden und warum eine fundierte Diagnostik so wichtig ist.

Eine Hand, die einen Stift hält und ein Klemmbrett mit Papier darauf.

Warum eine ADHS-Testung im Erwachsenenalter wichtig ist


ADHS verschwindet nicht einfach mit dem Erwachsenwerden


Viele Menschen verbinden ADHS mit zappeligem Verhalten und Konzentrationsproblemen im Kindesalter. Doch die Vorstellung, dass sich ADHS „auswächst“, ist überholt. In Wahrheit bleibt die Symptomatik bei vielen Betroffenen bis ins Erwachsenenalter bestehen – allerdings verändert sich oft das Erscheinungsbild. Die innere Unruhe ersetzt die Hyperaktivität, die Impulsivität wird subtiler, und Schwierigkeiten mit Struktur und Aufmerksamkeit treten stärker in den Vordergrund.


Die Folgen einer unbehandelten ADHS im Erwachsenenalter


Wenn ADHS unerkannt bleibt, kann das vielfältige Auswirkungen auf das tägliche Leben haben: Schwierigkeiten im Berufsalltag, Konflikte in Beziehungen, chronische Überforderung oder Selbstzweifel sind typische Folgen. Oft entwickeln Betroffene zusätzlich depressive Symptome oder leiden unter erhöhter Reizbarkeit und emotionaler Instabilität. Nicht selten kommt es zur Selbstmedikation mit Alkohol, Cannabis oder anderen Substanzen – was langfristig weitere Probleme mit sich bringt.


Eine fundierte Testung schafft Klarheit und Entlastung


Die gute Nachricht ist: Eine professionelle ADHS-Testung kann dabei helfen, jahrelange Unsicherheiten zu beenden. Sie bietet die Grundlage für ein besseres Selbstverständnis und kann – bei positiver Diagnose – auch den Weg zu einer gezielten Behandlung eröffnen. Für viele ist sie ein wichtiger Schritt hin zu mehr Stabilität, Gelassenheit und Selbstwirksamkeit im Alltag.


Wie läuft ein ADHS-Test bei Erwachsenen ab?


Das Erstgespräch: Symptome, Alltag, Lebenslauf


Zu Beginn steht ein ausführliches Anamnesegespräch. Dabei geht es um Ihre aktuelle Lebenssituation, typische Belastungen im Alltag, sowie biografische Hinweise auf ADHS-Symptome in Kindheit und Jugend. Das Gespräch ist semistrukturiert, was bedeutet: Es folgt einem klaren Rahmen, lässt aber Raum für Ihre individuelle Geschichte. Erste Hinweise auf ADHS, aber auch auf mögliche andere Erklärungen (z. B. Depression, Trauma, Stressbelastung), werden hier bereits besprochen.


Die Testbatterie: Wissenschaftlich fundiert und standardisiert


Im Anschluss bearbeiten Sie eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl wissenschaftlich anerkannter Fragebögen. Hierzu zählen unter anderem:


  • CAARS (Conners’ Adult ADHD Rating Scales): Erfasst die Kernsymptome der ADHS im Erwachsenenalter.

  • FPI-R (Freiburger Persönlichkeitsinventar): Gibt Einblick in Persönlichkeitsmerkmale, die für die Abgrenzung wichtig sein können.

  • HASE: Erfasst exekutive Dysfunktionen, die bei ADHS typisch sind.


Die Bearbeitung erfolgt online, datenschutzkonform und ortsunabhängig. Sie können sich dafür Zeit nehmen und die Tests in Ruhe ausfüllen.


Die Auswertung: Professionelle Analyse und schriftlicher Befund


Nach Abschluss der Testbatterie werden alle Ergebnisse fachlich ausgewertet und in einen Gesamtkontext gesetzt. Sie erhalten einen ausführlichen schriftlichen Bericht mit einer klaren Einschätzung, ob ADHS vorliegt, nicht vorliegt oder ob die Ergebnisse Hinweise auf eine Teilsymptomatik geben. Der Bericht kann auf Wunsch auch für ärztliche oder therapeutische Folgegespräche genutzt werden.


Welche Testverfahren kommen bei Erwachsenen zum Einsatz?


Selbstbeurteilung und Fremdbeurteilung


Viele Testverfahren setzen auf Selbstbeobachtung: Sie schätzen ein, wie häufig bestimmte Symptome bei Ihnen auftreten. Es wird auch eine Fremdbeurteilung (z. B. durch eine Bezugsperson) einbezogen. Das erhöht die diagnostische Aussagekraft, besonders bei inkonsistenten oder verdeckten Symptomen.


Strukturierte Interviews


Neben Fragebögen sind strukturierte Interviews ein zentraler Bestandteil der ADHS-Testung. Sie orientieren sich an den Kriterien des ICD-10 oder DSM-5 und helfen dabei, die ADHS-Verdachtsdiagnose objektiv und nachvollziehbar abzusichern. Dabei geht es um Häufigkeit, Beginn und Auswirkung der Symptome – immer in mehreren Lebensbereichen.


Ergänzende Verfahren zur Differenzialdiagnostik


Um ADHS von anderen psychischen Störungen abzugrenzen (z. B. Depression, Angst, Persönlichkeitsstörungen), kommen häufig ergänzende Verfahren zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem der BDI-II zur Erfassung depressiver Symptomatik oder der WURS-K zur rückblickenden Einschätzung von Kindheitssymptomen.


Was Sie über Selbsttests und Online-Tests wissen sollten


Selbsttests sind hilfreich, aber nicht ausreichend


Im Internet finden sich zahlreiche ADHS-Selbsttests für Erwachsene. Einige basieren auf anerkannten Screening-Instrumenten und können erste Hinweise geben. Sie eignen sich gut zur Selbstreflexion, ersetzen aber niemals eine fachlich fundierte Testung. Denn: Nur mit professioneller Auswertung und Kontextbetrachtung lässt sich eine valide Aussage treffen.


Vorsicht bei nicht validierten Angeboten


Manche Online-Angebote versprechen schnelle Ergebnisse oder Diagnosen per Mausklick – oft ohne wissenschaftliche Grundlage oder ausreichende Datensicherheit. Von solchen Angeboten ist klar abzuraten, da sie eher zur Verunsicherung beitragen können.


Der sichere Weg: Professionelle Testung mit Auswertung


Wer den Verdacht hat, an ADHS zu leiden, sollte den Weg einer professionellen Testung gehen. Sie ist nicht nur genauer, sondern bietet auch einen klaren Handlungsrahmen – sei es für Gespräche mit Ärztinnen, Therapeutinnen oder zur eigenen Orientierung. Gute Teststellen arbeiten mit validierten Verfahren, transparenter Kommunikation und ermöglichen eine Diagnostik ohne lange Wartezeit.





Comments


Kontaktieren Sie uns für Ihr kostenloses Erstgespräch!

+49 177 737 37 19

© 2025 test-adhs.de. Erstellt mit Wix.com

kontakt@test-adhs.de

bottom of page